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Polizeioberkommissar Jan Schandel auf Streife mit der Policía Nacional
Auf Streife mit der Policía Nacional auf Teneriffa
Ein Erfahrungsbericht von Polizeioberkommissar Jan Schandel von der Polizei Hagen.
Polizei Hagen

Ich hatte in diesem Jahr zum dritten Mal das große Glück, an einem Auslandseinsatz im Rahmen der Europäischen Kommissariate in Spanien teilnehmen zu können. Es ging für mich auf die kanarischen Inseln, genauer gesagt in den Süden Teneriffas, in die Stadt Adeje. Dort arbeitete ich mit der Policía Nacional und unterstützte im alltäglichen Einsatzgeschehen. Natürlich diente ich auch in erster Linie als Ansprechpartner für insbesondere deutsche Touristen, aber auch den englisch- bzw. italienischsprachigen Bürgern konnte ich durch meine Sprachkenntnisse weiterhelfen.

So ging ich täglich mit der G.A.C. (grupo con atención al ciudadano) in Früh- und Spätdienst auf Streife. Die Aufgabe der G.A.C. ist es, sich um alle Belange der Bürger zu kümmern. Sei es Straftaten, Streitigkeiten oder einfach nur Hilfeersuchen. In der einsatzfreien Zeit werden Kontrollen durchgeführt und durch Präsenzstreifen in touristischen Zonen die Sichtbarkeit erhöht. Diese Einheit der Policía Nacional ähnelt damit unserer normalen Streifentätigkeit. Alle Einsätze, die bei der Einsatzleitstelle (Telefonnummer 091) eingehen, werden wie bei uns über Funk an die einzelnen Streifenwagen der G.A.C. weitergegeben.

Gerade bei unseren Präsenzstreifen oder bei der Anwesenheit auf der Polizeiwache beim Anzeigendienst wurde meine Anwesenheit als deutscher Polizist durch viele deutsche Touristen wahrgenommen. Dabei freuten sich alle sichtlich über die Anwesenheit eines Polizisten ihres Landes. Zudem konnte ich wertvolle Übersetzungsarbeit leisten.

Unser Hauptaufgabenfeld war allerdings die Party- und Touristenmeile „Las Veronicas“. Dort ist vor allem in den Abend- und Nachtstunden jede Menge los und es kommt des Öfteren zu Streitigkeiten unter Touristen verschiedenster Nationen. Wir führten dort hauptsächlich Personenkontrollen durch und zeigten Präsenz, waren somit ansprechbar für alle kleinen und größeren Probleme und Streitigkeiten.

Aber auch an den Promenaden der Strände zeigten wir täglich unsere Präsenz. Es gelang, durch ein wachsames Auge und frühzeitiges Eingreifen, Straftaten (wie z.B. Ladendiebstähle, Handel mit Betäubungsmitteln) zu verhindern.

Den größten polizeilichen Erfolg erzielten wir während eines Spätdienstes gemeinsam mit der Policía Judicial (ähnlich unserer Kriminalpolizei). Dabei gelang es, einen bekannten Drogendealer festzunehmen. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurden diverse Drogen aufgefunden - für die Durchsuchung der Garage musste das Garagentor zunächst „aufgeflext“ werden. Hinter dem Garagentor verbarg sich ein als gestohlen gemeldeter Pkw.

Alles in allem war auch dieser Einsatz wieder ein voller Erfolg. Ich konnte weitere wichtige Erfahrungen sammeln und vor allem die internationale polizeiliche Zusammenarbeit für unser vereintes Europa stärken. Im Kreise der spanischen Kollegen wurde ich super freundlich aufgenommen und habe über die Arbeit hinaus viele Freunde gewonnen.

Als abschließendes Highlight wanderte ich mit den spanischen Kollegen auf den Gipfel des Teide (siehe Foto). Somit kann ich mit Recht behaupten, dass dieser Einsatz wieder eine unvergessliche Erfahrung war.

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