Start der Aktionswoche Cyber Grooming

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Start der Aktionswoche Cyber Grooming
Heute startet die Aktionswoche der Polizei Essen und Mülheim an der Ruhr zum Thema Cyber-Grooming.
Nicht nur in Corona-Zeiten verbringen wir viel Zeit vor unserem Computer, Tablet oder Smartphone. Das World Wide Web steht uns täglich offen. Aber neben zahlreichen, nützlichen Möglichkeiten und Chancen, die das Internet zu bieten hat, birgt es auch Risiken und Gefahren – und davon existieren zahlreiche.

Identitätsdiebstahl, Phishing-Mails und Cybermobbing sind nur einige Beispiele, die zu nennen sind.
Wir wollen diese Woche speziell ein Thema in den Fokus stellen: Cyber-Grooming. Ein besonders brisantes Thema, da es überwiegend Kinder und Jugendliche betrifft. Mit der Aufklärung zu diesem Thema möchten wir für eine sensiblere Nutzung des Internets sorgen.
In den nächsten Tagen erhalten Sie auf unseren medialen Kanälen Facebook, Twitter und auf unserer Internetseite https://essen.polizei.nrw umfangreiche Informationen zum Thema Cyber-Grooming. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag richten sich die Inhalte konkret an einzelne Zielgruppen.
Wir werden Einblick in die Arbeit des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/ Opferschutz (kurz KK KP/O) geben, auf lauernde Gefahren im Internet hinweisen und viele weitere nützliche Tipps geben.

Was bedeutet Cyber-Grooming?
Cyber-Grooming ist ein Begriff aus der englischen Sprache. Das Verb „to groom“ bedeutet so viel wie „jemanden auf etwas vorbereiten“. Die Vorsilbe Cyber- steht in diesem Zusammenhang für den Handlungsort, also das Internet. Frei übersetzt beschreibt der Begriff also die „Vorbereitung einer Person auf etwas im Internet“.
Gemeint ist, dass Täter/innen sich im Internet an Kinder und Jugendliche „heranmachen“. Zunächst nehmen sie Kontakt zu ihren Opfern auf, indem sie ihnen beispielsweise Nachrichten über die sozialen Medien schicken. Im nächsten Schritt versuchen sie geduldig das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, um sie im weiteren Verlauf zu manipulieren.
Eine Vertrauensbasis schaffen sie unter anderem durch harmlose Fragen bezüglich Hobbies, Freunden oder mit kleinen Versprechungen. Dabei geben die Täter sich meist als gleichaltrig aus.

Beispiele:
„Hey, schick mir doch mal ein Bild von dir. Ich schicke dir dann auch eins von meinem Pferd. Das sieht so niedlich aus auf dem Bild.“
„Beschreib dich doch mal. Was hast du gerade an? Welche Körbchengröße hast du? Möchtest du auch mal ein Bild von mir sehen?“
Sobald das Opfer sich auf die Anfragen einlässt und seinem Gegenüber Vertrauen schenkt, ist es meist schon zu spät.

Was sind die Folgen von Cyber-Grooming? Welche Absichten verfolgen die Täter/innen?

Wie bei den meisten Sachverhalten lässt sich auch die Absicht hinter dem Konstrukt Cyber-Grooming nicht pauschalisieren. Abhängig vom Täter können sowohl Voyeurismus als auch persönliche Treffen das Ziel von Cyber-Grooming sein. In jedem Fall ist es immer eine sexuelle Anbahnung.
Manchen Tätern/innen genügt es ihre Fantasien durch sexuelle Gespräche auszuleben oder sich Bilder, zwecks Befriedigung der sexuellen Erregung, anzuschauen. Leider gehen die Absichten aber auch weiter, indem Täter das gewonnene Vertrauen ihrer Opfer für kriminelle Handlungen ausnutzen.
Sobald sie freizügige Bilder oder Videos erhalten, nutzen sie diese auch für erpresserische Absichten. Sie setzen ihre Opfer gezielt unter Druck, indem sie mit der Veröffentlichung drohen. Der einzige Ausweg: weitere Bilder, Videos und in einigen Fällen sogar Geld schicken.
Bei diesem Vorgang der Erpressung handelt es sich um einen eigenen Bereich der als „Sextortion“ bezeichnet wird. Dieser grenzt sich von dem Begriff des Cyber-Groomings ab.
Täter/innen fühlen sich durch die Anonymität im Netz sicher und nutzen diese für ihre sexuellen Annäherungen aus. In einigen Fällen entscheiden sich die Täter/innen aber auch dazu ihre Opfer zu einem persönlichen, realen Treffen zu überreden. Um dies zu erreichen, geben sich die Täter/innen meistens als gleichaltrig aus. Die Folgen können fatal sein: Sexuelle Übergriffe, Missbrauch oder sogar der Zwang zur Prostitution.                      

 

Morgen: Thementag für Kinder und Jugendliche
Morgen geht es mit unserem Thementag für Kinder und Jugendliche weiter. Wir klären euch über mögliche Gefahren auf, zeigen, wo Misstrauen angebracht ist und wo ihr im Ernstfall Hilfe bekommt. Außerdem zeigen wir euch ein interessantes Video zum Thema Cyber-Grooming. Schaut doch mal vorbei!
Bis morgen,
eure Polizei Essen/Mülheim an der Ruhr

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110