BAO Clan ermittelt nach mutmaßlichem Spendenbetrug

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BAO Clan ermittelt nach mutmaßlichem Spendenbetrug
BAO Clan ermittelt nach mutmaßlichem Spendenbetrug
PLZ
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Polizei Essen
Polizei Essen

Essen:

Bereits am 16. August trafen Einsatzkräfte der gemeinsamen Streife von Polizei und Ordnungsamt der Stadt Essen auf einen 24-jährigen Obdachlosen in der Essener Innenstadt. Einem Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes war der 24-Jährige aus Videos in den sozialen Medien bekannt. Hier hat ein heute 23-jähriger „Influencer“ (Follower: TikTok 854.5K; Instagram 399K) ein Video mit dem Wohnungslosen aufgenommen und einen Spendenaufruf für ihn gestartet.

Da hierbei ein mittlerer fünfstelliger Spendenbetrag zustande kam, der dem Obdachlosen zu Gute kommen sollte, wunderte sich der Beamte darüber, dass sich die Lebenssituation des Mannes nicht verbessert hatte.

Als die Einsatzkräfte den 24-Jährigen hierauf ansprachen, erzählte er ihnen, dass der „Influencer“ ihm einen mittleren dreistelligen Betrag ausgezahlt habe. Im Anschluss sei er unter Druck gesetzt worden, damit er weitere inszenierte Videos mit dem deutsch-libanesischen Tatverdächtigen aufnimmt.

Das Kommissariat zur Bekämpfung der Clankriminalität hat die Ermittlungen übernommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen setzten die Fahnder bereits am 22. August einen Durchsuchungsbeschluss des AG Essen um.

Die zuständigen Kriminalbeamten haben in diesem Ermittlungsverfahren über 2500 potentielle Spender und somit über 2500 mögliche Geschädigte angeschrieben und einen entsprechenden Anhörungsbogen übersandt.

Das Essener KK36 ermittelt nun unter anderem wegen des Verdachts des Betruges, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung. 

 

Ergänzender Hinweis:

Viele Personen sind dem Spendenaufruf gefolgt und haben Geld auf ein Paypal-Konto überwiesen.

Wir haben daher über 2500 E-Mails mit polizeilichen Anhörungsbögen an die betroffenen E-Mailadresse versandt.

Hier werden Sie gebeten, einige Angaben zu Ihrer Person sowie zu dem Sachverhalt zu tätigen. Keinesfalls werden Sie aufgefordert irgendwelche Bankdaten zu nennen oder Zahlungen zu tätigen. Wenn Sie als Spender von dem Sachverhalt betroffen sind, füllen sie Bitte den Anhörungsbogen aus und senden sie ihn uns unterschrieben zurück.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110