Essen - Stadtgebiet:
Bereits seit Januar 2023 ermittelt die Kriminalpolizei gegen eine Gruppe junger Männer, die im Verdacht stehen, aus Lagerräumen im großen Stil mit gefälschten Markenartikeln zu handeln. Die Ermittler stellten am 27. Juli bei Durchsuchungen zahlreiche Kleidungsstücke und Datenträger sicher.
Anfang des vergangenen Jahres gingen bei der Polizei Essen Hinweise auf einen Handel von mutmaßlich gefälschten Markenartikeln aus einer Lagerhalle, einem sogenannten Self-Storage, in der Essener Innenstadt ein. Laut den Hinweisen sollen mehrere Unbekannte in angemieteten Räumen Verkaufsstände aufgebaut haben. Die Waren sollen im Anschluss über die sozialen Netzwerke beworben worden sein. Einen Einlass gewährten die Händler erst nach vorheriger Kontaktaufnahme über die sozialen Netzwerke.
Die Kriminalpolizei intensivierte die Ermittlungen. So konnten die Beamten die Geschäftsabläufe erkennen und die Tatverdächtigen identifizieren. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen erließ das Amtsgericht Essen Durchsuchungsbeschlüsse für die Lagerräume und insgesamt fünf Wohnungen von Tatverdächtigen.
Neben mehreren Datenträgern und Mobiltelefonen stellten die Ermittler zahlreiche verpackte und unverpackte Bekleidungsstücke von namhaften Herstellern sicher. Nach aktuellen Erkenntnissen handelt es sich hierbei jedoch um Plagiate.
Die Sicherstellung der großen Asservatenmengen stellte die Beamten vor eine besondere Herausforderung: Da die eigenen Transport- und Lagerkapazitäten nicht ausreichten, musste ein Abschleppdienst mehrere Europaletten mit den Kleidungsstücken beladen und abtransportieren.
Die Ermittlungen zu den weiteren Hintergründen dauern an. Die Tatverdächtigen im Alter von 19 - 21 Jahren (vier syrische, ein deutscher Staatsangehöriger, alle aus Essen) müssen sich nun wegen des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und wegen des Verstoßes gegen das Markengesetz verantworten.