Unsere Behörde beobachtet die Entwicklung der Kriminalität, die durch Syrer begangen wird, bereits seit geraumer Zeit. Bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 wiesen wir bereits auf die steigende Kriminalitätsbelastung durch syrische Staatsangehörige hin.
Die aus der gemeinsamen Netzwerkarbeit und aus Ermittlungen gewonnenen Erkenntnisse sowie die vergangenen Ereignisse veranlassten Polizeipräsident Andreas Stüve schließlich, die von Syrern begangene Kriminalität, insbesondere mit Bezügen zur Clankriminalität, nun ebenfalls strategisch zu bekämpfen.
„Wir können und wollen nicht warten, bis sich kriminelle Strukturen verfestigen und von den nächsten Generationen übernommen werden. Die positiven Erfahrungen der bisherigen Arbeit unserer BAO Aktionsplan Clan wird auch hier langfristig zum Erfolg führen“, so Stüve. Bereits Anfang Juli entschied er deshalb, die ersten Kolleginnen und Kollegen in die neue Sachrate beim Kriminalkommissariat 36 (Kommissariat zur Bekämpfung von Clankriminalität) umzusetzen.
Um langfristig erfolgreich zu sein, verfolgt unsere Behörde einen ganzheitlichen Ansatz. Dafür muss zunächst der Ist-Zustand analysiert werden. Das nötige Zahlen- und Datenmaterial stellen uns die Kommunen Essen und Mülheim an der Ruhr zur Verfügung. Auch die Hochschule der Polizei und öffentlichen Verwaltung NRW begleitet uns wissenschaftlich bei der Erstellung eines Lagebildes. Hierbei geht es beispielsweise um das Rechtsverständnis, die Lebensweise, die Kultur oder auch um das Verhältnis der syrischen Community zu staatlichen Institutionen.
Die Bekämpfung der Clankriminalität ist auch unter dem Aspekt der „Kriminalität durch Syrer“ keine alleinige Aufgabe der Polizei. Wir werden auch hier in bewährter Weise eng mit all unseren Netzwerkpartnern zusammenarbeiten, um alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Prävention wird ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Ansatzes sein, hierbei kann das Konzept „Kurve kriegen“ seine Wirkung entfalten.